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Wir stehen am Anfang eines neuen Technologiezeitalters. Generative künstliche Intelligenz (KI) ist in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerückt. Und mit den KI-Lösungen, die SAP auf der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) bereitstellt, haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsabläufe grundlegend zu verändern und technologische Herausforderungen zu meistern.

Generative KI eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten, unser Arbeitsleben einfacher und effizienter zu gestalten. Auf der SAP Sapphire haben wir mehrere Anwendungsfälle angekündigt, an denen wir derzeit arbeiten. Dabei stellen wir sicher, dass die KI, die wir im geschäftlichen Umfeld anbieten und einsetzen, relevant, zuverlässig und verantwortlich ist.

Hier bildet die SAP BTP die Grundlage für SAP- und Partneranwendungen. So können Funktionen für generative KI im SAP-Kontext genutzt werden. Diese Funktionen sind in Lösungen eingebettet, die auf der SAP BTP laufen. Für Programmierer bedeutet dies: Integrationen und Prozessautomatisierung werden einfacher, der Aufwand für Analysen und ganzheitliche Planungsmaßnahmen wird reduziert und administrative Aufgaben werden vereinfacht.

Ich möchte Ihnen drei Anwendungsfälle nennen, die zeigen, wie Funktionen für generative KI auf der SAP BTP dazu beitragen, Anwendungen schneller zu erstellen, eine Referenzarchitektur zu definieren, um Anwendungen an das am besten geeignete große Sprachmodell (Large Language Model, LLM) anzubinden, und die Referenzarchitektur auf ein konkretes Beispiel anzuwenden – eine App, die Ihnen hilft, Ihren eigenen CO2-Fußabdruck im Auge zu behalten.

1. Schnellere Entwicklung von Unternehmensanwendungen

Sofort einsetzbare Unternehmensanwendungen zu entwickeln, kann viel Zeit in Anspruch nehmen und erfordert viele gut ausgebildete Fachkräfte. Selbst erfahrene Entwickler benötigen Hilfe bei ihren täglichen Aufgaben. Sie müssen die entsprechende Dokumentation zu Rate ziehen und sich auf Frage-und-Antwort-Plattformen wie Stack Overflow informieren. In unseren SAP Labs arbeiten wir daran, Entwicklern das Leben leichter zu machen.

Wir nutzen zum Beispiel das Potenzial generativer KI, um automatisch eine SAP-BTP-Anwendung zu erstellen, die auf unserem SAP Cloud Application Programming Model (CAP) basiert. Dies bedeutet, Entwickler werden künftig die Möglichkeit haben, die Funktionen einer Anwendung zu beschreiben, und SAP Business AI erstellt darauf basierend einen Vorschlag für die eigentliche Anwendung. So kann eine Person, die eine SAP-BTP-Anwendung entwickelt, einfach eine Anweisung (Prompt) in die Befehlszeile eingeben, eine CAP-Anwendung erstellen und diese dann weiter optimieren.

Anwendungen, wie Erweiterungen für SAP S/4HANA Cloud, lassen sich dann innerhalb von Stunden statt Wochen oder Monaten erstellen. Entwickler können schneller und produktiver arbeiten können. Innovationen lassen sich rasch umsetzen, so dass Unternehmen besser auf Geschäftsanforderungen reagieren können.

2. Freie Wahl großer Sprachmodelle

SAP-BTP-Anwendungen können neben Open-Source-Modellen auch jedes LLM oder ähnlich leistungsstarke Tools nutzen, die als Service von einem der Hyperscale-Cloudanbieter bereitgestellt werden.

Entwickler von SAP-BTP-Anwendungen haben die Möglichkeit, das für ihren Anwendungsfall am besten geeignete LLM auszuwählen. Zudem haben wir eine Referenzarchitektur veröffentlicht, die es ihnen ermöglicht, ihre SAP-BTP-Anwendung an ChatGPT von OpenAI oder jedes andere LLM anzubinden.

Dies bedeutet, dass Entwickler Anwendungen mit unserem CAP-Modell auf der SAP BTP entwickeln können, um LLMs mit SAP S/4HANA und anderen SAP-Lösungen zu kombinieren. Der Zugriff auf große Sprachmodelle wie GPT wird über SAP AI Core angeboten, was klare Vorteile wie Kontextvalidierung und Übertragbarkeit zwischen LLMs bietet.

Mit dieser Architektur profitieren Programmierer von der gemeinsamen Entwicklungsarbeit, die wir mit Hyperscalern bei SAP Single-Sign On und Private Link geleistet haben, um sicherzustellen, dass die Daten im Netzwerk-Backbone gesichert sind und nicht in das öffentliche Internet gelangen.

Mit SAP Business AI setzen wir leistungsstarke Tools und Services auf verantwortungsvolle Weise ein – in einem Kontext, der die Anwendungsfälle für die Unternehmen unserer Kunden äußerst relevant macht und zuverlässige Ergebnisse sicherstellt.

3. KI für nachhaltige Veränderungen nutzen

Was man nicht messen kann, kann man nicht steuern. Diese Devise gilt auch heute noch – insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit. Mit KI verfügen wir aber über ein neues Instrument, das wir nutzen können, um Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen.

Mit der Referenzarchitektur haben wir auf der SAP BTP eine Musteranwendung entwickelt. Sie ist das Ergebnis eines gemeinsamen Innovationsprojekts mit einem Kunden aus der Finanzbranche. Die App hilft Bankkunden, besser zu verstehen, wie ihre Konsumgewohnheiten ihren CO2-Fußabdruck beeinflussen und wie sie sich klimabewusster verhalten können.

Doch wie funktioniert die App? Informationen zum Ausgabeverhalten der Bankkunden werden mit den entsprechenden CO2-Emissionsdaten unseres Nachhaltigkeitspartners Connect Earth abgeglichen. Die App wurde mit dem CAP-Modell von SAP entwickelt. Die Daten zum Ausgabeverhalten der Kunden werden mit den Daten von Connect Earth zusammengeführt und anschließend über den Service SAP AI Core auf der SAP BTP an den Azure OpenAI Service von Microsoft weitergeleitet, der dann Verbesserungsvorschläge macht.

Dies ist ein Beispiel dafür, wie die Referenzarchitektur für Azure OpenAI Services über die auf GitHub veröffentlichten Codebeispiele implementiert werden kann.

Nun sind dies nur drei von vielen Möglichkeiten, wie die SAP generative KI nutzen kann, um etwas zu bewirken – sowohl für professionelle Entwickler als auch für ihre Kunden und Anwender.

Wir leben in faszinierenden Zeiten. Und die SAP ist bereit, Unternehmenssoftware in das Zeitalter der generativen KI zu bringen und ihren Kunden in diesem Wandel als starker Partner zur Seite zu stehen.

The Wall Dorf Journal Ausgabe 6

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Jürgen Müller ist Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der SAP SE.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf LinkedIn veröffentlicht.