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Wie die Agrarindustrie unser Weihnachtsessen nachhaltig macht

View of well ordered vegetables for sale in a supermarket

Mithilfe von KI und anderen innovativen Technologien wollen Akteure der Agrarindustrie gemeinsam Störungen überwinden und sich für eine gesündere, nachhaltige Welt einsetzen. 

Weihnachten steht vor der Tür und damit die wohl schönste Zeit im Jahr, um leckere und nahrhafte Lebensmittel auf den Tisch zu bringen, die nicht nur erschwinglich sind, sondern auch nachhaltig produziert werden.

Cathy Burns, CEO der International Fresh Produce Association (IFPA), ist fest davon überzeugt, dass wir glücklicher und gesünder wären, wenn wir mehr Obst und Gemüse essen und mehr Blumen kaufen würden. Bei der IFPA-Konferenz, die im kalifornischen Anaheim stattfand, sprach Burns vor zahlreichen Vertretern der Agrarindustrie darüber, wie der Verband seine Ziele umsetzen möchte: eine gesündere Branche, eine gesündere Umwelt und gesündere Verbraucher.

Unternehmen aufs Weihnachtsgeschäft vorbereiten

Eine klimaresistente Zukunft für Frischeprodukte schaffen

Es ist kein Zufall, dass die IFPA in diesem Jahr bereits Nachhaltigkeitskonferenzen in Australien und Neuseeland veranstaltet hat. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge werden 17 Prozent der weltweit verkauften Lebensmittel weggeworfen. 38 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der weltweiten Nahrungsmittelproduktion entfallen auf Lebensmittel, die in der Lieferkette verloren gehen oder im Abfall landen. Der Vergleich von Umweltbilanzen und realistische Kennzahlen für Klimaresilienz gehören neben der Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette und der Förderung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion deshalb zu den wichtigsten Zielen des Verbands.

„Für Verbraucher ist der Klimawandel nach der Inflation das größte Problem. Regierungen, die Öffentlichkeit und die Industrie müssen sich diesem Thema stellen. Die Verbraucher erwarten von den Herstellern, dass sie wenigstens Probleme wie die unzureichende Versorgung mit sicheren Nahrungsmitteln, Überkonsum und Verschwendung angehen“, erläuterte Burns. „Sie erwarten von uns außerdem Lösungen, um der Intensivlandwirtschaft, der Abholzung von Wäldern und dem Verlust der Artenvielfalt entgegenzuwirken. Aus regulatorischer Sicht haben derzeit alle Nachhaltigkeitsthemen Auswirkungen auf Entscheidungen entlang der Lieferkette.“

KI-gestützte Technologien und andere Innovationen

Was die Wachstumstreiber in der Agrarindustrie betrifft, ist für Burns der Einsatz moderner Technologien absolut entscheidend. Laut einer Studie wird KI im Lebensmitteleinzelhandel durch effizientere Abläufe Umsatzsteigerungen in Höhe von 113 Milliarden US-Dollar ermöglichen. 75 Prozent der befragten Führungskräfte gehen davon aus, dass sie in ihrem Unternehmen bis 2025 auch KI nutzen werden.

Der Einsatz von Technologie eröffnet in der Agrarindustrie bereits zahlreiche Möglichkeiten. Forscher können mithilfe von KI krankheits- und dürreresistente Pflanzen züchten. In Kombination mit maschinellem Lernen lässt sich mit KI eine der größten Herausforderungen bei der Frischobst- und Frischwarenerzeugung bewältigen: ein gleichbleibender Geschmack. Mithilfe vernetzter Daten können Supermärkte die Preise von Produkten abhängig von deren Frische dynamisch und in Echtzeit anpassen. Für gestresste Einkäufer und Einkäuferinnen wäre das nicht nur in der Weihnachtszeit ein wahrer Segen.

Die Grenzen zwischen der Agrarindustrie und anderen Branchen verschwimmen

Der Einsatz von Technologie in der Nahrungsmittelindustrie bringt darüber hinaus noch weitere interessante Entwicklungen mit sich. So stößt die Agrarindustrie immer häufiger auch in andere Branchen vor. Burns berichtete von einem Pilotprojekt, in dem Gesundheitseinrichtungen Menschen mit ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes Lebensmittel verschreiben. Die Patienten erhalten im Rahmen dieser Programme kostenloses und vergünstigtes Obst und Gemüse auf Rezept. Eine gemeinnützige Organisation im US-Bundesstaat North Carolina konnte mit staatlichen Zuschüssen für Lebensmittel auf Rezept Menschen in etwas mehr als einem Jahr mit Obst und Gemüse im Wert von acht Millionen US-Dollar versorgen.

Technologie hilft Landwirten, die Welt nachhaltig zu ernähren

Sven Denecken, Senior Vice President und Chief Marketing and Solutions Officer von SAP Industries and Customer Experience, erklärte, wie diese Innovationen in der Agrarindustrie wiederspiegeln, dass sich die zunehmende Annäherung Branchen von Grund auf verändert. „Die Grenzen zwischen traditionellen Wertschöpfungsketten verschwimmen. Moderne Unternehmen sind nachhaltig, intelligent und vernetzt. Dadurch steigt die Kundenzufriedenheit und das Ganze trägt dazu bei, dass der Übergang zur Kreislaufwirtschaft gelingt“, führte Denecken aus. „Die Zukunft von Frischeprodukten ist datengestützt. In sämtlichen Prozessen von der Erzeugung bis zum Konsum setzen Unternehmen Industry-Cloud-Lösungen von SAP ein, um neue Best Practices für resiliente, effiziente und nachhaltige Lebensmittellieferketten zu entwickeln, die Menschen mit Nahrung versorgen und unseren Planeten schützen.“

Gesunde Lebensmittel allen zugänglich machen

Burns machte deutlich, dass die Agrarindustrie vor gewaltigen Aufgaben steht, um Verbrauchern trotz steigender Preise und Hindernissen beim Zugang zu gesunden Lebensmitteln Obst und Gemüse „schmackhaft“ zu machen. Der Fachkräftemangel, sprunghaft gestiegene Energiepreise, Transportverzögerungen, Extremwetter und Inflation bringen große Herausforderungen mit sich.

„Unsere größte Hürde ist der Konsum. Wir können dazu beitragen, einige der größten Probleme der Welt zu lösen“, betonte Cathy Burns. „Unsere Branche zeichnet sich durch komplexe Abläufe aus. Ich habe keine Angst vor einem Ressourcenmangel, wir haben genug. Ich habe Angst davor, dass wir den Kampf anderen überlassen, die nicht wissen, wozu unsere Gemeinschaft fähig ist und was die von uns erzeugten Produkte bewirken können. Wir können zu einer gesünderen Welt beitragen.“

Der wirtschaftliche Nutzen von Frischeprodukten

Burns zeigte außerdem auf, dass Obst und Gemüse auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sind. Im Hinblick auf den Exportwert beläuft sich der Anteil von frischen Erzeugnissen zwar nur auf 7 bis 8 Prozent der gesamten weltweiten Lebensmittelproduktion, doch gehören sie mit einem Jahresumsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar zu den wertvollsten Produkten.

Die Menschen davon zu überzeugen, an Weihnachten mehr Obst und Gemüse zu essen, ist ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigeren Welt, der machbar ist. Wie auch immer Sie die Festtage verbringen, verbreiten Sie Freude, indem Sie gesunde Lebensmittel auf den Tisch bringen. Und denken Sie auch an frische Blumen!


Susan Galer Kommunikationsdirektorin von SAP Global Communications.

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