Mit der Augmented-Reality-Lösung von Quadrica lässt sich die digitale Fabrik planen.
Es liegt eine gespannte Erwartung in der Luft. Sie setzen sich über die Gesetze der Physik hinweg und stürzen sich im freien Fall in eine Lagerhalle, die sich in großer Entfernung befindet. Ihr Herz pocht. Ihr Puls rast. Sie blicken schnell in alle Richtungen, um ein Gefühl für Ihre Umgebung zu erhalten. Dann verlassen Sie Ihre Position und bewegen sich weiter. Ihre Blicke folgen schnell den Rohren für die Klimaanlagen, der Verkabelung und den Schaltkästen. Dann entdecken Sie es. Dort, in einer dunklen Ecke hinter dem Kompressor. Sie nehmen das Ziel ins Visier. Klick.
Ihr Fließband– wie ein Spiel angelegt
Es handelt sich hier nicht um das neueste Ballerspiel, das einem Thriller ähnelt. So sieht die Zukunft der Konzeption und Wartung von Anlagen aus. Mit einer hochoktanigen Mischung aus Augmented Reality und einem Schuss Gamification läutet Quadrica eine Revolution ein. Das französische Hightech-Start-up hat MySurvey entwickelt, eine neue Lösung, bei der 3D-Punktwolkentechnologie zum Einsatz kommt.
Bei Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen haben sich 3D-Punktwolken sehr schnell durchgesetzt, denn sie helfen ihnen, zu visualisieren, was sie entwerfen und bauen. Nun kommen auch global aufgestellte Fertigungsunternehmen auf den Geschmack.
Mit der Technologie für 3D-Punktwolken von Quadrica und Laserscanning lässt sich eine Fertigungsstätte bis ins kleinste Detail darstellen. So erhalten Betriebsleiter einen Überblick über die Gebäude und Produktionsanlagen und können von ihrem Schreibtisch aus die Aufstellung neuer Maschinen oder die Umgestaltung der Anlagen planen. Sogar die die Automatisierung eines gesamten Prozesses lässt sich mit der Software simulieren.
Abbild der Realität als 3D-Modell
Mithilfe von Laserscannern werden Daten erzeugt, die in Form von 3D-Punktwolken vorliegen. Quadrica überführt diese Informationen in eine Datenbank, der ein dreidimensionales Koordinatensystem zugrunde liegt. So ist eine beeindruckende Umgebung entstanden, die es Werksleitern ermöglicht, von überall aus in der Welt eine Fabrik zu planen, darin zu navigieren und Anpassungen vorzunehmen. Wie bei einem 3D-Videospiel, können sie sich frei in der virtuellen Umgebung bewegen, ohne physisch vor Ort zu sein.
Durch Anklicken von Objekten werden die vollständige Dokumentation, Anlagenbeschreibungen oder sogar technische Spezifikationen angezeigt. Ausgerüstet mit diesen Informationen, können sie dann Objekte bearbeiten, vermessen und markieren, um externe Wartungstechniker und Bauarbeiter einzuweisen.
„Internationale Unternehmen haben nun die Möglichkeit, Situational Awareness zu nutzen, um ein genaues Bild jeder einzelnen Produktionsstätte weltweit zu erhalten“, erklärt Alain Bloch, Director of Business Development bei Quadrica. „Dadurch entstehen in der Welt der digitalen Logistikkette völlig neue Möglichkeiten.“
Wandlungsfähige Produktion
In einer hochgradig adaptiven, globalen Fertigungsumgebung ist die Quadrica-3D-Punktwolke ein willkommener Lichtblick. Das Aufkommen kurzer Innovationszyklen, flexibilisierter Massenproduktion und schlanker Fertigung hat dazu geführt, dass die Produktionsanlagen ständig angepasst werden müssen – von Autos über Sportartikel und Schuhe bis hin zu Brillen und Kleidung.
Nun ist es möglich, sofort fundierte Entscheidungen über Reparaturen, Wartung und Nachrüsten von Fabrikanlagen zu treffen – über Tausende Kilometer hinweg, ohne dafür das Büro zu verlassen.
- Hersteller von Flugzeugmotoren können rasch ihre Produktionslinien aufrüsten und ihre Arbeitsabläufe modernisieren, um höchste Genauigkeit zu erreichen.
- Automobilhersteller können ihre Fließbänder schnell umrüsten und Platz für neue Modelle und kundenspezifische Ausstattungen schaffen.
- Betreiber von Kraftwerken und Chemiefabriken sind besser in der Lage, stets alle gesetzlichen Prüfauflagen für Inspektion und Wartung zu erfüllen – auf effektive und intuitive Weise.
Eine Cloud für alle: die digitale Lieferkette
„Quadrica setzt neue Maßstäbe im Bereich der digitalen Lieferkette: mehr Intelligenz, höheres Situationsbewusstsein und bessere Visualisierung der Zusammenhänge,“ betont Eva Zauke, Vice President des Bereichs SAP Digital Supply Chain und Leiterin des Programms SAP Startup Accelerator for Digital Supply Chain. „Mit der Anwendung lässt sich nicht nur die gesamte Produktionsanlage darstellen, sondern auch die Ausstattung und das Gesamtgeschehen.“
Derzeit wird untersucht, ob die 3D-Punktwolke auch in eine ERP-Softwarelandschaft integriert werden kann. So wie Google Maps kann auch die 3D-Punktwolke in fast jede Supply-Chain-Lösung integriert werden, um ein bedeutend besseres Benutzererlebnis und erweiterte Funktionen zu bieten.
„Quadrica hat das Potenzial, jedem ERP-Anwender mit Internetanbindung die Möglichkeit zu geben, sich in der virtuellen Fabrik umzuschauen“, fügt Zauke hinzu.
Deshalb überrascht es nicht, dass die Lösung von Quadrica die Motivation der Werksleiter steigert. Sie sorgt dafür, dass sie Spaß an Ihrer täglichen Arbeit haben. „Eine Mauer in einer SUV-Fertigungsstraße um zwei Meter zu versetzen bringt einen zusätzlichen Nutzen“, sagt Bloch. „Dieselbe Mauer in einer virtuellen Umgebung zu verschieben, macht einfach Spaß.“
Quadrica ist Mitglied des Programms SAP Startup Accelerator for Digital Supply Chain.