VIP-Tickets für Konzerte und Sportveranstaltungen stehen im Mittelpunkt von DAIMANI. Das junge Schweizer Unternehmen hat im April einen digitalen Marktplatz auf Basis des Customer-Experience-Portfolios der SAP gelauncht, die es Kunden einfach macht, exklusive Angebote zu buchen und es Partnern erleichtert, entsprechende Pakete zu vermarkten.
In einem Begleitwagen auf der Tour de France mitfahren, ein Konzert von Pink im Hamburger Volkspark mit Essen im VIP-Hospitality-Bereich des Stadions genießen oder das Rugby-Endspiel des Heineken Champions Cups bei einem Glas Champagner miterleben: „VIP-Hospitality“ heißt, Events zu erleben, es sich dabei aber auch noch richtig gut gehen lassen. Dazu gehört nicht nur, etwa ein Spiel zu sehen oder ein Konzert zu hören, sondern darüber hinaus ein „erleichterter Zugang zum Veranstaltungsort inklusive Service.“ „Die Welt ist voller toller Events“, sagt DAIMANI-CEO und -Mitgründer Max Müller, der schon sein Betriebswirtschaftsstudium nach den Schwerpunkten Events, Freizeitparks und Diskotheken ausrichtete, in Eventagenturen unter anderem für die FIFA aktiv war und bereits an der globalen Vermarkung für VIP-Tickets der FIFA-Weltmeisterschaften 2006, 2010, 2014 und 2018 mitgewirkt hatte.
VIP-Events: Zentrale globale Plattform für Kunden und Partner
Vor zweieinhalb Jahren entstand die Idee: Eine Plattform zu schaffen, die es einerseits Kunden ermöglicht, diese exklusiven VIP-Events unkompliziert, transparent und sicher zu buchen, andererseits aber auch Veranstaltern und Agenturen zu ermöglichen, ihre Angebote nach Registrierung einzustellen. Eine wichtige Randbedingung ist die internationale Ausrichtung des Ansatzes von DAIMANI: Deshalb ist die Plattform von vornherein in sieben Sprachen angelegt und über 80 internationale Zahlungsmethoden verfügbar. Es dürfte also weder einer französischen noch einer chinesischen Firma Probleme bereiten, VIP-Hospitality-Tickets für die French Open in Paris zu kaufen – noch dazu online, was nicht überall eine Selbstverständlichkeit ist.
80 Prozent der Kunden sind Unternehmen
Vor anderthalb Jahren führte DAIMANI-CEO Müller erste Gespräche mit SAP, um eine technische Lösung und eine passende Plattform mit optimaler Customer Experience zu finden. Im September letzten Jahres war die Unterschrift unter den Vertrag mit SAP gesetzt, welche das SAP-Customer-Experience-Portfolio und SAP S/4HANA in das Projekt einbringt. Und schon ab Herbst diesen Jahres soll die Plattform, die in der beta-Version bereits seit April 2019 live ist, potenziell zur Drehscheibe für einen Markt werden, dessen langfristiges Volumen Müller auf etwa zehn Milliarden Euro schätzt: „Etwa 80 Prozent der Kunden sind Unternehmen, die VIP-Hospitality vor allem zur Kundenbindung und Mitarbeitermotivation einsetzen.“
Die Technik: Zu 99,99 Prozent Cloud-Standard im Einsatz
Hier setzt auch eine der Stärken der Lösung an: Aus mehr als 1.400 Events lassen sich ab September jeweils jene Veranstaltungen herausfiltern, die exakt zu den Bedürfnissen der jeweiligen Firma passen. Abgerechnet wird nach den Compliance-Vorschriften in den jeweiligen Ländern. „Zudem erfordert unsere internationale Ausrichtung, dass wir bei Bedarf schnell stark skalieren können“, erläutert Müller, der nicht zuletzt deswegen technologisch auf die State-of-the-Art-Technologie von SAP setzt, und zwar komplett aus der Cloud (SAP-Customer-Experience-Portfolio in Kombination mit der SAP S/4HANA Cloud). Innerhalb der Customer-Experience-Lösungen ermöglicht etwa der Webshop ein personalisiertes Angebot und ein Login in sieben verschiedenen Sprachen (SAP Commerce Cloud), die Kundendaten fließen nach Freigabe durch die Kunden und unter Einhaltung lokaler Datenschutz-Richtlinien in die SAP Customer Data Cloud und Segmentierungen und maßgeschneiderte Angebote bekommt der Kunde aus der SAP Marketing Cloud. Die Bestellungen, Abrechnungen und Bezahlungen wiederum laufen in der SAP S/4HANA Cloud ab. „Ein Greenfield-Projekt, wie wir es uns wünschen“, kommentiert Martina Kaiser, die das Projekt von SAP-Seite betreut hat und die SAP Customer Data Cloud sowie die SAP Marketing Cloud zu 99,9 Prozent auf dem Standard aufsetzen konnte: „Wir haben in diesen Bereichen praktisch nichts zusätzlich entwickeln müssen.“
Datenschutz: Fünf SAP-Datenzentren im Einsatz
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass SAP fünf Datenzentren (in Europa, Nordamerika, Russland, China und Australien) nutzen kann. Wenn sich etwa aktuell noch ein Kunde aus Deutschland den Superbowl in den USA anschauen will, kann er zwar online sein VIP-Hospitality-Ticket buchen, doch befinden sich die Veranstalter damit in der datenschutzrechtlichen Grauzone. Persönlichen Daten von Kunden aus Europa müssen nach der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DS-GVO) in einem Datenzentrum in Europa abgelegt werden. Die russischen Gesetze erfordern wiederum, dass die Erstspeicherung von Daten im eigenen Land stattfindet. Der Social-Media-Plattform LinkedIn musste deshalb bereits für anderthalb Jahre in Russland vom Netz gehen. „Die SAP Data Customer Data Cloud hat diese lokalen Compliance-Vorgaben gewissermaßen im Bauch“, sagt Senior Project Managerin Kaiser aus dem Beratungsbereich SAP Customer Experience Success & Service.
DFB-Pokal, Le Mans, Heineken Champions Cup: Das Warmlaufen von DAIMANI
„Zum Warmlaufen“ der Technologie, wie Max Müller es nennt, wird die Plattform nun ihr Frontend für fünf bevorstehende Events einsetzen. Dazu gehören das DFB-Pokalendspiel in Berlin im Fußball, das europäische Rugby-Endspiel, der Heineken Champions Cup in Newcastle in England und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, ein Langstreckenrennen für Sportwagen. Im Herbst dann wird das IT-System komplettiert. Dann wird nicht nur die Customer Experience aus der Cloud bereitstehen, sondern auch das „Backend“, mit der SAP S/4HANA Cloud. Das Ziel von Max Müller? „Wir müssen schnell am Markt sein und so schnell skalieren können, dass uns potenzielle Wettbewerber nichts anhaben können, sollten sie den VIP-Hospitality-Markt eines Tages für sich entdecken.“