Was wäre Berlin ohne SAP? Was erstmal trivial klingt und als kreativer Impuls für einen Kunstwettbewerb gedacht war, hat eine Vielzahl an beeindruckenden Werken hervorgebracht.

Wussten Sie, dass 85 Prozent der weltweiten Tiernahrungsmittel von SAP-Kunden produziert werden? Oder dass 77 Prozent des weltweit hergestellten Bieres und 78 Prozent aller gelieferten Essen von SAP-Kunden produziert oder distribuiert werden? In der Energiewirtschaft arbeiten sogar 100 Prozent der erfolgreichsten deutschen Stromversorger mit SAP-Lösungen. Wie würde eine Großstadt, wie Berlin, wohl ohne die SAP aussehen?

Genau diese Frage stand auch im Mittelpunkt des erfolgreichen Wettbewerbs „Capture SAP`s processes that make Berlin go round“. Die teilnehmenden Künstler beantworteten die Frage visuell mit kreativen Ideen. Insgesamt standen ihnen fünf Szenarien zur Auswahl. Die Themen drehten sich um Hunde und Tiernahrungsmittel, Essenslieferdienste, Bier und Spätis, Elektrizität und Mode.

Der Wettbewerb wurde von der SAP Berlin und Talenthouse, einem führenden Netzwerk-Portal für Künstler, ins Leben gerufen. Insgesamt gab es über 370 Einreichungen, aus denen die Werke sechs talentierter Künstler ausgewählt wurden: Elena May, Sabine Voigt, Romans Feduns, Gabor Filkor, Luis Espíritu und José Ramírez haben gewonnen.

Die Teilnehmer konnten aus verschiedenen Szenarien wählen, um anschließend ein GIF oder ein Bild zu kreieren. 10.000 Euro stellt die SAP für die Talenthouse-Kampagne zur Verfügung. Ausgewählte GIFs wurden mit 2000 Euro dotiert, statische Bilder mit 1000 Euro.

Was ist die Talenthouse-Plattform?

Das Berliner Online-Portal ist international das führende Netzwerk für Kreativschaffende. Auf der Plattform tummeln sich Musiker, Fotografen, Grafikdesigner, Multimedia-Künstler, Modeschöpfer und viele mehr. Es verbindet über drei Millionen Nutzer und verschafft Künstlern mehr Sichtbarkeit bei potentiellen Kunden. Aber auch Marken können über die Plattform direkt mit den Künstlern in Kontakt treten und nutzen die Community zur Produktentwicklung. Über die Projekte generieren die Künstler große Zuwächse für ihre Followerzahlen, so dass alleine die Teilnahme Chancen bietet, um bekannter zu werden. Durch die Plattform wird Kunst global für jeden zugänglich. Das Publikum kann mit Likes sogar interagieren. Man könnte fast sagen, das Netzwerk trägt zur Demokratisierung der Kunst bei.

Was genau war nochmal ein GIF?

GIF, das Grafikformat, das die Welt des Internets erobert hat und heute aus dem Netz nicht mehr wegzudenken ist. Erfunden wurde es 1987 in der digitalen Steinzeit – und noch vor dem World Wide Web, von Steve Wilhite. Das besondere Format ist in der Lage, mehrere Grafiken bei geringem Speicherplatz zu sichern und spielt diese in Dauerschleife ab.

In der Zwischenzeit hat es sich zu einem omnipräsenten Kommunikationsmittel entwickelt. Besonders durch die Zunahme an Interaktionen über soziale Netzwerke, erlebte das digitale Daumenkino einen Boom. Egal ob Snapchat, Facebook oder Instagram, GIFs begegnen uns überall. In der Popkultur sind sie längst angekommen und auch in der Kunstszene etablieren sie sich mittlerweile zu einer eigenen Kunstform.

Aber was genau transportiert so ein GIF? Es sind Emotionen. Und das ist auch die konkrete Aufgabe, die es wahrnimmt. Es komprimiert Gedanken und Gefühle, sprich komplexe Strukturen, zu einem Code und macht sie für andere schnell greif- und erfahrbar.


Erfahren Sie hier mehr über die Künstler und ihre Kunst beim Talenthouse-Wettbewerb:

Gabor Filkor

„Die Stadt zum Leben bringen!“ so lautete das Ziel des ungarischen Grafikdesigner Gabor Filkor aus Budapest. 2014 gründete der Animator zusammen mit Freunden ein Artdirector-Kollektiv und eine Kreativwerkstatt, um visuelle Geschichten zu gestalten. Sein Handwerk lernte er an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste.
„Jeder weiß, Berlin ist berühmt für seine Techno-Clubs“, sagt er. In seinem GIF spiegelt sich das vollständig wider, wenn sich die Stadt in eine pulsierende, leuchtende und tanzende Ekstase transformiert – wenn aus dem Brandenburger Tor ein DJ Mischpult und aus dem Fernsehturm eine Diskokugel wird. Dabei war er noch nie zuvor in Berlin und seine Grafik entsprang einzig und alleine seiner Vorstellungskraft. Kurz nachdem er sein Kunstwerk für den Wettbewerb abgeschickt hatte, fuhr er dann aber doch in die Hauptstadt und stellte zufrieden fest: „Das Berliner Nachtleben sieht genauso aus wie mein GIF!“
Der talentierte Grafiker nimmt regelmäßig an Wettbewerben über die Talenthouse-Plattform teil: „Es ist bereits das vierte Mal, dass ich bei Talenthouse gewinne“ sagt Gabor Filkor. Er schätzt die Plattform sehr und den Austausch, den das Netzwerk dort ermöglicht: „Für mich als Künstler ist es super, um sichtbar zu werden, potentielle Kunden zu finden und im Austausch mit vielen kreativen Menschen zu sein.“

Sabine Voigt

Angefangen hat bei Sabine Voigt alles schon als Kind, als sie begann Asterix-Comics nachzuzeichnen. Seitdem war die Kunst ein stetiger Begleiter der talentierten Illustratorin. In der Schule hatte sie Kunst Leistungskurs und später studierte sie Kunst in San Diego und Grafik Design in Düsseldorf. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Rheinmetropole Köln und kann auf eine beachtliche Liste an Auszeichnungen und Preisen verweisen. Hierzu gehören auch zwei Wettbewerbe über Talenthouse. Das Szenario „Berlin ohne Hunde“ war für Voigt wie gemacht. Denn neben ihrer Leidenschaft für die Kunst ist die Künstlerin eine Hundeliebhaberin und lebt seit ihrer Kindheit mit Hunden zusammen, aktuell mit einem Berner Sennenhund. Und auch der Bezug zu Berlin war leicht gefunden. Durch viele Besuche bei Freunden in der deutschen Hauptstadt schätzt sie die Museen, Theater, Clubs und Szeneviertel mit ihren spannenden Cafés. Beruflich hat sie außerdem vor kurzem für den Berliner Rapper „Sido“ eine Weihnachtstasse für dessen „Sido Weihnachtshow“ gestaltet.
Sabine Voigt ist eine Sammlerin von Eindrücken, Menschen und ihrer Umgebung. Das spiegelt sich auch in ihrem Bild wider. Mit ihrem Detailreichtum taucht der Betrachter in ihre Welt ein und wird zum Entdecken und Forschen eingeladen. Auch bei diesem Wettbewerb, sagt sie, hat sie wieder Neues hinzugelernt. „Die SAP kannte ich schon vorher – wie vielfältig das Firmenprofil allerdings ist, war mir vorher nicht klar“, resümiert Voigt. Und weiter: „Der Charity und Umweltschutz Aspekt war mir nicht so geläufig und hat mein Interesse geweckt. Ich schau mir jetzt auf Twitter und Facebook die Posts an!“

Luis Espíritu

Luis Espíritu ist ein feinsinniger und genauer Beobachter. Der junge Mexikaner war noch nie in Berlin und sammelte für die Gestaltung seines GIF zunächst viele Bilder der Metropole. „Berlin ist sehr schön, aber mir ist aufgefallen, dass viele Details erst in der Dunkelheit der Nacht deutlich sichtbar werden!“ Am eindrücklichsten empfand der Künstler dies beim Wahrzeichen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, der Oberbaumbrücke. „Die erleuchtete Brücke im Zusammenspiel mit den Gebäuden im Hintergrund und der Spiegelung in der Spree waren Quelle meiner Inspiration für mein GIF“, erzählt Espíritu. Es ist seine zweite Teilnahme an einem Wettbewerb über die Talenthouse-Plattform, die diesmal mit Erfolg belohnt wurde.
Der 27-Jährige lebt in der „kolonialen Perle“ Puebla, das südöstlich von Mexiko-Stadt liegt und für seine Keramikkunst und Architektur im Kolonialstil bekannt ist. Dort absolvierter er an der Benemérita Universidad Autónoma de Pueblas ein Studium zum Grafikdesigner. Heute entwickelt und designt Espíritu in seinem eigenen Spielestudio „Ficha Studio“ Videospiele. Sein aufmerksamer Blick für Details spiegelt sich auch in seinem GIF wider: „Durch den Vergleich verschiedener Szenerien bei Tag und Nacht, wird dir erst klar, wie intensiv die Stadt in der Dunkelheit strahlt und wie bunt sie sich präsentiert.“ Das brachte ihn zu weiteren Gedanken, denn die Versorgungswirtschaft einer Großstadt fällt nicht vom Himmel. „Die SAP ist für viele Industrien von großer Bedeutung. Das ist auch viel Verantwortung und ohne sie würden viele Städte sicher schlechter funktionieren“, beschreibt Espíritu.

Elena Maykhrych

„Hast du Lust animierte Filme zu gestalten?“ mit dieser kurzen Frage änderte sich Maykhrychs berufliches Leben völlig. Gestellt hatte sie ihr damaliger Artdirector bei ihrem ersten Job in einem Design-Studio. Schon als Kind liebte sie die Geschichten, die in animierten Filmen erzählt wurden. Im Rückblick sagt sie zufrieden: „Ich hätte mir nie erträumt, dass ich mal in dieser unglaublichen Welt unterwegs sein werde!“ Die studierte Grafikdesignerin kommt aus Lviv in der Ukraine und lebt heute mit ihrem Mann in Istanbul, wo sie als freiberufliche Designerin arbeitet. Er war es auch, der ihr den entscheidenden Impuls für ihr GIF geliefert hat. „Ich steckte fest, bis mein Mann mit der Idee, zwei Brauereien zu zeigen, ein wahres Brainstorming auslöste“, erinnert sie sich. Mit ihrem Lebensgefährten verbindet sie auch die Leidenschaft für das Tangotanzen. Was als Hobby begann hat sich für die beiden zu einem wichtigen Teil ihres Lebens entwickelt: „Wir reisen durch viele Länder geben Tango-Workshops und machen Shows“, erzählt Maykhrych.
Die Teilnahmen bei Talenthouse sind für die Grafikdesignerin längst zur Routine geworden. Bereits 16 Mal nahm sie an Wettbewerben über die Plattform teil und gewann acht von ihnen. Inspiriert durch die Idee ihres Mannes, entschied sie sich für das Szenario „Berlin ohne Bier“. In Berlin ist sie noch nie gewesen und auch die SAP kannte sie vor dem Projekt nicht. Dank Pinterest und vieler schöner Fotos von den großen Sehenswürdigkeiten verschaffte sich Maykhrych  einen Überblick. „Danach hatte ich das Gefühl, wirklich in der Stadt gewesen zu sein“, stellt sie amüsiert fest. Auch die Recherche über SAP überrascht die Illustratorin und Animationsdesignerin: „Es ist beeindruckend, dass die von SAP entwickelte Software unser tägliches Leben direkt betrifft und es einfacher und effektiver macht.“

Romans Feduns

Romans Feduns ist ein wahres Multitalent. Geboren wurde er in der lettischen Hauptstadt Riga und zog mit etwa fünf Jahren zunächst nach Mailand und danach in die Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens. Neben seiner Kreativität als Editor für 3D-Animationen, ist er als Musikproduzent beim „Project Haki“ aktiv und komponiert sphärische Musikstücke, in der man einen Hauch lettischer Seele erkennen mag. Doch damit nicht genug, mit Magie und Zauberei verblüfft Feduns sein Publikum – hierbei versteht er sich aber nicht als Künstler, sondern „als einen Menschen, der sich kreativ in all diesen Bereichen ausdrücken kann.“ All seine Talente erlernte der Lebenskünstler im Selbststudium. So verwundert es nicht, dass er sich in fünf Sprachen verständigen kann.
Feduns nimmt regelmäßig an Wettbewerben über Talenthouse teil, hatte aber bisher noch keinen gewonnen. Sein GIF zeigt einen „Späti“, der plötzlich wie ein Kartenhaus zusammenfällt, sich faltet und schließlich verschwindet. „Diese kleinen Läden, die rund um die Uhr nachts geöffnet haben, füllen die leeren Ecken einer Stadt und verleihen ihr Leben“, sagt der Künstler. Die Leere, die ohne die berühmten „Spätis“ entstehen würde, wird durch sein GIF vorstellbar. Die gedankliche Vorarbeit für seine Grafik war jedoch eine Herausforderung, wie er uns erzählt. Für seine Idee durchforstete er das Internet und schaute sich viele Videos an, um die deutsche Mentalität besser zu verstehen. Auch SAP kannte er bis dato nicht. „Durch die Vielfalt war es für mich erstmal nicht einfach zu verstehen, was das Unternehmen genau macht“, erklärt er. Hilfe für eine erste Orientierung, holte sich der Künstler bei Freunden, die als Entwickler tätig sind und im Netz, um herauszufinden, was der „emotional benefit“ der SAP sei. „Es gibt dieses Sprichwort: Change is inevitable, progress is a choice. Ich glaube, SAP folgt diesem Weg.”

José Ramírez

Auch José Ramirez kommt aus Mexiko, aus Ciudad Mante, das eine Tagesreise nördlich von Mexiko-Stadt liegt. Als er vom Wettbewerb hörte, schossen ihm gleich Bilder vom „Festival of Lights“ und den aufwändig mit Licht in Szene gesetzten Bauwerken Berlins durch den Kopf. Das kostenlose Event, das jährlich veranstaltet wird, gehört zu den aufwändigsten Lichtfestivals weltweit. Dieses hatte der Künstler und Grafikdesigner vor Jahren durch einen Fernsehbeitrag kennengelernt. Bei der Bildrecherche und Ideenfindung kamen ihm immer wieder Gedanken zur technologischen Grundlage: „Die Energiedienstleister benötigen innovative Systemlösungen wie die von der SAP. Denn ohne sie wären solche umfangreichen Events nicht möglich.“ Und so stellte er sich vor, wie ein „Festival of Lights“ wohl ohne Strom aussehen würde. „Absolut langweilig – ein paar Kerosin-Lampen, die die großen Gebäude wie den Berliner Dom nicht mal ausreichend erleuchten würden. Die heutigen Technologien ermöglichen es, wunderschöne Formen und Farben im Zusammenspiel mit der Architektur der illuminierten Gebäude zu schaffen und ihnen und der Kunst neues Leben einzuhauchen“, sagt Ramírez.
Der 27-Jährige interessierte sich schon seit seiner Kindheit für alles, was mit Animation oder irgendwie mit bildender Kunst zu tun hat. Es folgten ein Studium zum Grafikdesigner und erste Schritte in der Kunstwelt bei Wettbewerben in seiner Heimat. Nachdem er bei seinem ersten Contest direkt Finalist wurde, kam der Grafiker auf den Geschmack. Talenthouse-Plattform lernte er 2016 kennen: „Damals entschied ich mich, mit anderen Künstlern aus der ganzen Welt zu konkurrieren, die sich so wie ich dem grafischen Design widmen.“ Seinen Lebensunterhalt verdient Ramírez in einer Design-Agentur in seiner Heimatstadt, wo er und seine Kollegen Grafiken erstellen für die visuelle Identität von Unternehmen. Als Ausgleich widmet er sich in seiner Freizeit aber auch gerne der traditionellen Illustration:  analog mit Papier, Bleistift und in 2D – aus diesem Wechselspiel von Altem und Neuem entsteht seine Kreativität.