Ein Highlight von SAPPHIRE NOW Reimagined war die Vorstellung der branchenspezifischen Cloud (Industry Cloud). Peter Maier, President des Bereichs Industries and Customer Advisory bei der SAP, erläutert das Konzept und die Vorteile für Kunden.
„Bei der Industry Cloud handelt es sich um eine Innovationsplattform der SAP, auf der Kunden und Partner branchenspezifische Cloud-Lösungen und -Anwendungen entwickeln können, die auf der Business Technology Platform basieren und die intelligente Suite ergänzen“, erklärt Peter Maier. „So lässt sich in nur einem Satz zusammenfassen, worum es bei der branchenspezifischen Cloud geht.“
Die branchenspezifische Cloud ist bei SAP schon recht lange ein Begriff. Laut Peter Maier hat sich das Konzept aber weiterentwickelt.
„Es stimmt, dass wir seit Längerem regelmäßig von der Industry Cloud sprechen“, bestätigt er. „Seit 2014, würde ich sagen. In der Zwischenzeit haben wir unsere Branchenorganisation gegründet, was klar zeigt, dass wir auf die Cloud umsteigen.“
Da Cloud-Lösungen mittlerweile aber zum Standard geworden sind und in keinem Geschäftsmodell fehlen, hebt Peter Maier hervor, dass der branchenspezifischen Cloud heutzutage eine ganz andere Bedeutung zukommt: „Es handelt sich dabei um den Raum oder die Plattform, wo neue Lösungen für das Kerngeschäft unserer Kunden entwickelt werden – also dafür, womit sie heute und künftig ihr Geld verdienen.“
„Branchenspezifische Cloud-Lösungen werden als Software-Dienstleistung angeboten. Dies schließt auch die Integration – eine zentrale Anforderung unserer Kunden – sowie die Konfiguration mit ein. Denn nur so ist es eine echte Ergänzung der intelligenten Suite und auch des Geschäftsnetzwerks. Und darauf kommt es hierbei hauptsächlich an. Natürlich fangen wir nicht bei null an. Die Business Technology Platform bildet die Grundlage der branchenspezifischen Cloud. Das ist sehr wichtig.“
Vorteile der Industry Cloud
Peter Maier stellt die wichtigsten Vorteile der branchenspezifischen Cloud vor.
„Es gibt viele Vorteile. Ich werde aber herausstellen, wovon unsere Kunden am meisten profitieren“, meint er. „Die zentralen Begriffe sind Widerstandsfähigkeit, Effizienz und Flexibilität bei der strategischen Transformation.“
Widerstandsfähigkeit ist deshalb wichtig, da Kunden schnell mit neuen Lösungen und ohne Upgrades auf die neuen Herausforderungen reagieren müssen. Zweitens sorgt das Konzept für mehr Effizienz durch digitale Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und robotergesteuerte Prozessautomatisierung. Diese steigern die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Prozessen. Drittens bietet es Kunden die benötigte Flexibilität sowie Funktionen aus anderen Branchen und baut diese in das Geschäftsmodell ein.
„Kunden können den Funktionsumfang erweitern und weiterhin die Integrität und Compliance der Prozesse sicherstellen“, erläutert Peter Maier.
Speziell für CIOs bedeutet dies laut Peter Maier, dass sie auf sich ändernde Geschäftsanforderungen reagieren und trotzdem die Integrations- und Wartungskosten senken können: „Es kommt darauf an, durch den Schutz der Sicherheit und Integrität der Geschäftsprozesse für kontinuierliche Innovationen zu sorgen. Letztendlich würde ich sagen, dass es um mehr Automatisierung geht und darum, die Transformation des Unternehmens sicher und kontrolliert zu unterstützen. Darin liegt genau genommen der Mehrwert, den wir bieten – entweder direkt oder über unser umfassendes Ökosystem und unsere Partner.
Partnern spielen bei branchenspezifischer Cloud zentrale Rolle
Peter Maier betont, dass diesen Partnern im Industry-Cloud-Programm eine zentrale Rolle zukommt: „Wir können und möchten nicht alles alleine machen. Wir setzen auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, die auch branchenspezifische Funktionen in die Industry Cloud der SAP integrieren können.“
Konkret schafft die branchenspezifische Cloud laut Peter Maier neue Geschäftsmöglichkeiten, bei denen SAP-Partner an den Innovationen für ihre spezifische Branche mitwirken können. „Es handelt sich um einen offenen Innovationsraum und eine offene Plattform. Sie haben eigene Geschäftsideen und müssen Umsätze erwirtschaften. Wir möchten diese Flexibilität und den offenen Rahmen bieten. Das starke Ökosystem an sich liefert meiner Meinung nach auch Mehrwert für die SAP, für unsere Kunden, aber auch für unsere Partner.“
Als Beispiel nennt Peter Maier die vor Kurzem verkündete Partnerschaft zwischen SAP und Honeywell. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung einer Cloud-Lösung, mit der Kunden Ihre Leistung optimieren können, unter anderem durch Senkung ihres CO2-Ausstoßes, niedrigere Energiekosten und bessere Interaktion mit ihren Mietern.
Ein weiteres interessantes Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen SAP und BearingPoint, zur Neugestaltung des Geräte- und Werkzeugmanagements in der Cloud. Die neue Lösung unter dem Namen ETM.next basiert auf der SAP Cloud Platform und bietet innovative Funktionen, mit denen Kunden Geräteparks noch wirtschaftlicher betreiben können.
Vier Branchen im Fokus
Beim Portfolio für die branchenspezifische Cloud will sich die SAP laut Peter Maier zunächst auf vier Branchen zu konzentrieren: die Automobilindustrie, die Konsumgüterbranche, die Versorgungsindustrie sowie den Sektor Bauwirtschaft, Anlagen- und Schiffbau. Weitere Branchen, wie Bankwesen, Professional Services und Einzelhandel sollen in den nächsten Monaten folgen.
Mehr über die Einführung der branchenspezifischen Cloud erfahren Sie in der Aufzeichnung des kompletten Gesprächs mit Peter Maier: