Mit dem Human-Experience-Management (HXM) positioniert SAP aktuell eine Weiterentwicklung des Human-Capital-Managements (HCM) und erhöht die Entwicklungskapazitäten dafür deutlich. Für Hermann-Josef Haag, DSAG-Fachvorstand Personalwesen & Public Sector ein wichtiger Schritt, da sich das Personalwesen stark verändert hat.
Personalarbeit hat längst keine reine Verwaltungsfunktion mehr, sondern trägt zum Unternehmenserfolg bei. „Ein Denken in Prozessen und diese regelmäßig zu optimieren, ist wichtig, um die Qualität der Personalarbeit zu erhöhen“, ist sich Hermann-Josef Haag sicher. Gute HR-Prozesse helfen z. B. Kosten zu senken, Termine im Blick zu behalten und Freiräume für strategische Tätigkeiten zu schaffen. Zudem nimmt die HR-Arbeit zunehmend den einzelnen Menschen als Individuum in den Fokus und agiert mehr und mehr mitarbeiterzentriert. „Das bedeutet auch, dass der HR-Prozess dem Menschen dienen muss, und nicht umgekehrt“, erläutert der DSAG-Fachvorstand. Qualitativ und funktional hochwertige Software ist ein wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Human-Experience-Management (HXM), wie es auch SAP nennt und worin der Software-Hersteller nun verstärkt seine Entwicklungsressourcen steckt.
„Unser Ziel ist eine portfolioübergreifende Architektur mit tiefer Integration und Harmonisierung auf mehreren Ebenen“, sagt Dr. Daniela Lange, Group Vice President, Product Management Time, Payroll & Total Rewards SAP SuccessFactors. Bei HXM dreht sich alles um den Mitarbeitenden, dem moderne Technologien wie z. B. der Digital Assistant, die SAP Analytics Cloud, KI sowie die SAP Workzone zur Verfügung stehen. „Unser Schwerpunkt sind hier die konsequente Weiterentwicklung der Stammdatenverwaltung in Employee Central mit Fokus auf Flexibilität für lokale regulatorische Anforderungen, eine verbesserte Prozessunterstützung insbesondere für hybride Systemlandschaften. Zudem geht es um den beschleunigten Ausbau von Employee Central Time Off und Time Tracking, die Nachfolger der On-Premise-Zeitwirtschaftslösung sowie eine völlig neue Entwicklung für die Entgeltabrechnung“, ergänzt René Schumann, Chief Product Strategy Manager Paying, Rewarding and Core Administration SAP SuccessFactors.
Kritische HR-Anwendungen zukunftssicher machen
Die strategische Ausrichtung von SAP HXM fällt beim DSAG-Fachvorstand Hermann-Josef Haag auf fruchtbaren Boden. „Das Personalwesen hat sich massiv weiterentwickelt und es ist wichtig, dass jetzt eine Software für die Mitarbeitenden entwickelt wird. Ähnlich wie im Customer-Relationship-Management für Kunden.“
Orientierung ist also gefragt, was sich auch im Motto der DSAG-Personaltage wiederfindet, die für den 21. und 22. Juni 2022 in Berlin geplant sind: „Orientierung in bewegten Zeiten – HR- und IT-Strategien im SAP-Kontext“.
Richtungsweisend verspricht auch die HXM-Move-Initiative von SAP zu werden.
Das Gegenstück zu Rise with SAP im HR-Bereich. Damit sollen die SuccessFactors-Lösungen wie oben beschrieben organisch ausgebaut werden. „Hierzu gehören auch die Zeitwirtschaft sowie die Entgeltabrechnung, die bereits auf der Zielarchitektur des Intelligenten Unternehmens gebaut werden. Diese kritischen Anwendungen wollen wir durch eine langjährige Investition für die nächsten Jahrzehnte zukunftssicher machen“, erläutert Dr. Daniela Lange. Das bedeutet auch, das hybride Angebot zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf die systemübergreifende Prozessintegration. Denn „solange wir in einer hybriden Welt unterwegs sind, spielt Integration eine entscheidende Rolle“, ist Hermann-Josef Haag überzeugt. Gerade für die Kernprozesse, wie Abrechnung oder Zeitwirtschaft oder auch branchenspezifische Aufgaben wie die Stellenwirtschaft beispielsweise im öffentlichen Dienst, braucht es nach Ansicht des DSAG-Fachvorstands hybride Szenarien sowie einen vollautomatisierten Integrationsprozess. „Hier will SAP den Anwendern entgegenkommen. Und beim Hire-to-Retire-Prozess, der auf der Cloud-Ebene bereits abgebildet wurde, soll eine hybride Erweiterung folgen, was wir als DSAG begrüßen“, kommentiert Hermann-Josef Haag.
Entwicklungskapazitäten für Human Capital Management verdreifacht
Was die Zeitwirtschaft betrifft, sind seit Mai 2019 mit der einheitlichen Verpflichtung zur Zeiterfassung für alle europäischen Unternehmen durch den Europäischen Gerichtshof komplexe Prozesse bei den unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen und Betriebs- oder Personalvereinbarungen vorprogrammiert. „Eine standardisierte Fertiglösung wird es hier nie geben. Die technologischen Herausforderungen sind ebenfalls hoch. Werden z. B. Zeiten mit Terminals erfasst, muss die Anbindung lokaler Infrastrukturen möglich sein. Aktuell bietet SAP jedoch nur eine komplexe Lösung im Human-Capital-Management On-Premise an“, erläutert Hermann-Josef Haag. Doch SAP hat bereits 2020 ihre Entwicklungskapazitäten in diesem Sektor mehr als verdreifacht. „Mit den SuccessFactors-Angeboten Time Off, Time Sheet und Time Tracking können zeitwirtschaftliche Anforderungen bereits jetzt umgesetzt werden. Wir verfolgen hier das Ziel, eine moderne und leistungsfähige Zeitwirtschaftslösung anzubieten, welche dem bisherigen On-Premise-Angebot in nichts nachsteht“, gibt René Schumann zu Protokoll.
Im Rahmen von „Rise with SAP“ haben Kunden auch die Möglichkeit, ihre Reise in die HXM-Cloud über die SAP HCM Private Cloud Edition zu gehen, mit einer sukzessiven Modernisierung der einzelnen Module. Daneben wird ab Q4/2022 das SAP HCM für S/4HANA auch als On-Premise-Edition für die Bestandskunden verfügbar sein, die Stabilität und konkrete Wartungszusagen für ihre HCM-Kernanwendungen über das Jahr 2030 hinaus benötigen. „Es ist eine Brücke für den Transformationsweg zu den neuen SAP-Cloud-Lösungen“, kommentiert Dr. Daniela Lange und ergänzt: „Wir gehen aber davon aus, dass der Großteil unserer Kunden auf diesen Zwischenschritt verzichten kann.“
Weitere Zusammenarbeit mit DSAG bei HXM fest eingeplant
Auch für die Zukunft ist die enge sowie konstruktive Zusammenarbeit mit der DSAG beim Thema Human-Experience-Management seitens SAP fest eingeplant. „Wir haben die DSAG sehr früh in unsere Entwicklungspläne eingeweiht und schätzen die hohe Kompetenz der einzelnen Mitglieder. Wir werde regelmäßig unsere Entwicklungen vorstellen, den Input aufnehmen und auf mögliche Entwicklungswünsche eingehen. Für uns stellt diese Erfahrung und Kompetenz eine wichtige Quelle dar, die wir in einer echten Win-Win-Situation für alle Beteiligten sehr gut nutzen können“, blickt Daniela Lange nach vorn. Und Hermann-Josef Haag ergänzt: „Als DSAG begrüßen wir es sehr, dass wir auch künftig frühzeitig in die Ideen von SAP eingebunden werden, um gemeinsam den richtigen Weg aus Anwendersicht zu identifizieren. In der DSAG sind die Kunden, die sich intensiv mit der Software und der Fachthematik auskennen und den nötigen Input liefern können, um letztendlich eine Lösung im Sinne der Anwender zu erarbeiten“.
DSAG-Personaltage 2022
Am 21. und 22. Juni 2022 finden erstmals die DSAG-Personaltage in Kooperation mit der International Association for SAP Partners e. V. (IA4SP) statt. Im Mercure Hotel MOA in Berlin werden 450 Teilnehmende erwartet. Unter dem Motto „Orientierung in bewegten Zeiten – HR- und IT-Strategien im SAP-Kontext“ thematisiert der Kongress aktuelle Themen und Chancen im Personalwesen. Drei Keynotes, zahlreiche Vorträge sowie eine Ausstellung mit 25 Partnern gehen der Frage nach, wie sich das Personalwesen entwickeln muss, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu meistern. Mehr Informationen finden Sie hier.