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So geht Transformation im Mittelstand

Spätestens seit Beginn der Coronapandemie kommt die Digitalisierung auch im Mittelstand zunehmend in Fahrt. Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) packen das Thema beherzt an, verlagern ihre IT-Systeme in die Cloud und stellen so die Weichen für zukunftsfähige und agile Prozesse. Erfahren Sie in dieser Themenserie, was sich deutsche Mittelständler davon ganz konkret versprechen und wie sie die Transformation angehen.

Die badische fischer Group harmonisiert ihre weltweite Systemlandschaft und setzt dazu auf eine homogene Lösung aus der Private Cloud von SAP. Mit RISE with SAP S/4HANA Cloud stellt der Mittelständler die Weichen für integrierte Prozesse und maximale Transparenz.

Microsoft, Amazon, Harley Davidson – die größten Erfolgsgeschichten starten bekanntermaßen in Garagen. Da macht auch die fischer Group keine Ausnahme. Vor rund 50 Jahren entwickelte Firmengründer Hans Fischer in seiner Garage im badischen Achern Maschinen zur Herstellung von Edelstahlrohren. Damit hatte er offenbar den richtigen Riecher: Der mittelständische Familienbetrieb entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der weltweit führenden Hersteller von Edelstahlrohren. Heute ist die fischer Group mit 20 Gesellschaften in acht Ländern aktiv, vor allem an den Hotspots der Automobilindustrie, die traditionell zu den Hauptabnehmern der Gruppe zählt. Aber auch Kunden aus der Sanitär- und Heizungstechnik sowie der Hausgeräteindustrie wissen die hochwertigen Edelstahlkomponenten zu schätzen.

Cloud-Umstieg: fischer Group hat internationales Wachstum im Visier

Das Geschäft läuft rund: 2021 setzten die mehr als 2.800 Mitarbeitenden weltweit rund 750 Millionen Euro um. Kein Wunder, dass die Gruppe zu den 30 wichtigsten Mittelständlern Baden-Württembergs zählt. Um auch künftig die Nase vorn zu haben, setzt die fischer Group weiter auf Innovation und Wachstum. Gerade erst wurde am Hauptsitz in Achern die weltweit erste Großserienlinie für Aluminium-Hotforming in Betrieb genommen, 2023 steht der Bau eines weiteren neuen Werkes in den USA auf dem Programm.

Um das Unternehmen auch systemtechnisch für künftige Herausforderungen zu rüsten, modernisiert die fischer Group derzeit ihre weltweite IT-Landschaft von Grund auf und verlagert sämtliche Systeme mit der Lösung RISE with SAP konsequent in die Cloud. „Angesichts der internationalen Präsenz der Gruppe ist das ein logischer Schritt“, sagt Ralf Klemisch, der das Transformationsprojekt der fischer Group als Projektleiter vorantreibt. Denn die SAP-Cloud ist nicht nur beliebig skalierbar, sondern gewährleistet auch die erforderliche Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit. Und zwar rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr „Das könnten wir selbst mit einer On-Premise-Lösung nicht leisten“, so der Projektleiter.

RISE with SAP S/4HANA Cloud: So wächst zusammen, was zusammengehört

RISE with SAP S/4HANA Cloud in der Private Cloud Edition bildet bei der fischer Group künftig die Grundlage für effiziente Geschäftsprozesse, die nahtlose Integration sämtlicher Gesellschaften sowie maximale Transparenz. „Das wird ein Quantensprung“, verspricht Klemisch. Denn bislang sind die unterschiedlichen Gesellschaften der Gruppe nur unzureichend in die bestehende ERP-Anwendung der Hauptverwaltung integriert. „Die beiden Werke in Mexiko agieren bislang sogar komplett losgelöst von der restlichen Gruppe – und dazu noch hauptsächlich manuell“, sagt Klemisch. Aus seiner Sicht ein No-Go, zumal sich das gruppenweite Reporting dadurch immens zeitaufwendig gestaltet. Künftig sollen dagegen alle Gesellschaften mit SAP S/4HANA arbeiten. „Das erhöht die Transparenz und erleichtert die standortübergreifende Zusammenarbeit“, so der Projektleiter.

Doch nicht nur das in die Jahre gekommene ERP-System des Drittanbieters muss weichen: Die fischer Group will in den kommenden Jahren sämtliche Inselsysteme durch SAP-Software ablösen und so weltweit eine homogene Systemlandschaft aus der SAP-Cloud etablieren. Beispielsweise sollen die Außenhandelsprozesse künftig über die Anwendung SAP Global Trade Services, edition for SAP HANA gesteuert, elektronische Daten via Content Server per Knopfdruck archiviert und das gruppenweite Reporting über die Lösung SAP Analytics Cloud professionalisiert werden.

Auf dem Weg zur papierlosen Produktion

In der Produktion will der Mittelständler ebenfalls einiges ändern. „Und das ist auch gut so“, sagt Klemisch. Denn aktuell gibt es dort immer wieder Reibungsverluste. Beispielsweise, weil die Werker bei der Rückmeldung von Arbeitsaufträgen permanent zwischen ERP- und Qualitätsmanagementanwendung wechseln müssen. Ein Hin und Her, das schon bald der Vergangenheit angehören soll. „Künftig werden die Mitarbeitenden sämtliche Eingaben über ein sogenanntes Werker-Cockpit erfassen“, so Klemisch. Dies leitet die jeweiligen Daten automatisch an die gewünschte Software weiter. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Fehlerrisiko.

Eingehende Kundenaufträge, die meist in Form von Excel-Tabellen in der Fertigung landen, sollen zudem automatisiert in die Produktionsumgebung von SAP S/4HANA eingelesen und an die Fertigung übermittelt werden. Die Integration sämtlicher CAD-Systeme sowie die Einführung eines neuen Manufacturing-Execution-Systems stehen ebenfalls auf dem Programm. „Ziel ist es, von der aktuellen Zettelwirtschaft zu einer nahezu papierlosen Produktion zu kommen“, unterstreicht der Projektleiter. Dazu werden sämtliche Prozesse einmal von rechts auf links gezogen. Ein Aufwand, der sich lohnt: Klemisch rechnet mit Effizienzsteigerungen von bis zu 30 Prozent. Das Fehleraufkommen in der Produktion soll dank der automatisierten Prozesse um die Hälfte sinken.

Bis es so weit ist, hat das Projektteam allerdings noch alle Hände voll zu tun: Stammdaten müssen harmonisiert, Mitarbeitende geschult, die globale Blaupause feingetunt werden. Mitte kommenden Jahres soll die neue Lösung in Deutschland an den Start gehen, die Ländergesellschaften sollen anschließend Schritt für Schritt integriert werden. „Wir haben uns in dem Projekt bewusst dafür entschieden, direkt aufs Ganze zu gehen“, sagt Klemisch. Beste Voraussetzungen, um die ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen.

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