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So geht Transformation im Mittelstand

Spätestens seit Beginn der Coronapandemie kommt die Digitalisierung auch im Mittelstand zunehmend in Fahrt. Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) packen das Thema beherzt an, verlagern ihre IT-Systeme in die Cloud und stellen so die Weichen für zukunftsfähige und agile Prozesse. Erfahren Sie in dieser Themenserie, was sich deutsche Mittelständler davon ganz konkret versprechen und wie sie die Transformation angehen.

Wie Sprache sich ständig weiterentwickelt und unsere Denkweisen, Prioritäten und Einstellungen prägt, kann für Fans von Wortspielen und Sprachbegeisterte eine faszinierende Angelegenheit sein. Die englische Sprache ist ein gutes Beispiel dafür: Vor einigen Monaten wurden sage und schreibe 370 neue Wörter in das US-Wörterbuch Merriam-Webster aufgenommen.

Auch das Vokabular rund um die Lieferketten mittelständischer Unternehmen ist immer im Fluss. Jahrelang ging es in diesem Zusammenhang um Begriffe wie „Profitabilität“, „Kosten“ und „Effizienz“. Doch jetzt halten auch Schlagwörter wie „Resilienz“ und „Nachhaltigkeit“ zunehmend Einzug in den Sprachgebrauch von Lieferkettenverantwortlichen und werden zum Fokus von Initiativen, Zielen und langfristigen Strategien.

Laut dem Forschungszentrum SAP Insights ist für viele befragte mittelständische Unternehmen das Thema Resilienz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette ein wichtiger Bestandteil ihrer Optimierungsstrategien, um den Umsatz und die Effizienz zu steigern und Risiken wie steigende Kosten zu mindern. Mit diesem Strategiewechsel wird der Fokus auch auf andere Aspekte ausgeweitet – zum Beispiel stabile und robuste Lieferketten, Kostenkontrolle und Ausgabenmanagement, weniger Abhängigkeit von knappen Ressourcen sowie Nachhaltigkeit in Bezug auf Produkte, Services und operative Prozesse.

In der Cloud Wettbewerbsvorteile erzielen

In den letzten zehn Jahren ist Cloudtechnologie wichtiger denn je für die Transformation mittelständischer Unternehmen und ihrer Branchen geworden. Distributoren beispielsweise nutzen die Cloud, um den Einkaufsprozess für Unternehmen und Konsumenten neu zu gestalten und Kosten einzusparen. Versorgungsunternehmen können währenddessen umweltverträglichere Energien nutzen und das Kundenerlebnis verbessern. Sogar Zulieferer in der Automobilbranche bieten neue, individuelle Services für Kundensicherheit und Infotainment in der Cloud an.

Es ist demnach nicht verwunderlich, dass für 83 Prozent der Führungskräfte mittelständischer Unternehmen, die auf die globale Umfrage von SAP Insights reagiert haben, die Cloud ein wichtiges Mittel ist, um Geschäftsprozesse zu optimieren. Neu ist dabei die Erkenntnis, dass sie cloudbasierte Anwendungen nutzen, um ihre Lieferketten tatsächlich widerstandsfähiger und nachhaltiger zu machen.

In Bezug auf Cloudinvestitionen standen Infrastrukturen für Cybersicherheit und automatisierte Business-Intelligence-Dashboards anfänglich ganz oben auf der Liste. Und das aus gutem Grund: Diese Technologien sind im Rahmen der Service-Level-Vereinbarungen des Public-Cloud-Anbieters von Anfang an im Angebotsumfang enthalten. Diese Funktionen eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten für digitale Flexibilität, schnelle Innovationszyklen, Datenmanagement und vollständige Transparenz. Sie geben ihnen auch die Zuversicht, dass ihr System vor Cyberangriffen und Hacks geschützt ist.

Die Cloud spielt auch bei der Digitalisierung der Lieferketten eine immer größere Rolle. Lieferkettenverantwortliche schaffen auf diese Weise ein einheitlicheres Partnernetz für ihre internen Teams, externen Lieferanten, Partner und Kunden. Darüber hinaus nutzen sie Tools für die Zusammenarbeit, Business Process Intelligence und Funktionen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI), zum Beispiel robotergesteuerte Prozessautomatisierung, maschinelles Lernen, dezentrale Ledger in der Blockchain und Mensch-Computer-Interaktion.

Mehrwert steigern durch ein einheitliches Erlebnis

Es gibt zwar eine Fülle von Nischenlösungen auf dem Markt, aber erweiterte Cloudfunktionen zahlen sich vor allem dann aus, wenn sie in eine einheitliche Lösung integriert werden.

Kallpa Generación S.A., eine Tochtergesellschaft des südamerikanischen Energieversorgers Inkia Energy Limited, ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein mittelständisches Unternehmen integrierte Cloudtechnologien nutzen kann, um Übersicht und Kontrolle in der Lieferkette zu gewährleisten. Das peruanische Unternehmen ist einer der führenden Erzeuger im Bereich Wasserkraft und thermoelektrische Energieversorgung und produziert zudem Kohlenwasserstoffe. Kallpa Generación entschied sich für ein skalierbares Cloud-ERP-System mit integrierter KI, um das eigene Wachstum zu beschleunigen und gleichzeitig immer neue gesetzliche Anforderungen einhalten zu können. Der Energieversorger konnte auf erweiterte Funktionen zurückgreifen, um Komplexität zu reduzieren, Compliance und die Rückverfolgbarkeit von Daten zu erleichtern und die Transparenz und das Berichtswesen zu verbessern. Zudem konnte das Unternehmen Synergien schaffen, um weiter zu expandieren, und gleichzeitig die Effizienz in der Auftragsabwicklung um 40 Prozent verbessern.

Zinus Inc. wiederum nutzt die Cloud, um seinen E-Commerce-Bereich mit einheitlichen Planungsprozessen neu zu gestalten. Der südkoreanische Matratzen- und Möbelhändler verabschiedete sich von tabellenbasierter Planung und führte ein cloudbasiertes, integriertes Planungssystem ein, das die Automatisierung von statistischen Prognosen und Echtzeitsimulationen ermöglicht. Dank einer integrierten Plattform für Supply-Chain-Planung kann Zinus nun abteilungsübergreifend zusammenarbeiten. Echtzeitinformationen aus einer zentralen Datenquelle sorgen außerdem dafür, dass Mitarbeitende bessere Entscheidungen treffen können.

Auch die Smart Press Shop GmbH & Co. KG, ein Joint Venture der Porsche AG und der Schuler Group GmbH, profitiert von der Cloud. Der Hersteller für Karosserieteile konzentrierte sich im Rahmen der Entwicklungsstrategie für seine ERP-Systeme und Systeme für Fertigungsteuerung auf die Cloud, um seine Produktionsprozesse zu digitalisieren und diese mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien komplett über die Cloud zu steuern. Die modernere Cloud-Architektur und Benutzeroberfläche ermöglichte eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit bei der Produktion – von Rohstoffen bis hin zu Fertigteilen – sowie vollständig papierlose Produktionsprozesse.

Widerstandsfähigkeit und eine nachhaltigere Zukunft

Bei dem Versuch, das richtige Gleichgewicht zwischen Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu finden, geht es nicht nur darum, die Umweltbilanz entlang von Lieferketten zu verbessern. Es geht auch darum, die betriebliche Effizienz und Rentabilität zu steigern und die Kosten niedrig zu halten.

Mittelständische Unternehmen können diese Balance erreichen, indem sie erweiterte, digitale Funktionen in einer integrierten Cloudlösung nutzen. Gemeinsam können ihre internen und externen Gruppen als ein Partnernetz zusammenarbeiten – mit den gleichen Erwartungen im Hinblick auf die nächsten Schritte und Best Practices zur Minderung systematischer Risiken.

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