Die PFEIFER Holding GmbH & Co. KG macht ihre Unternehmensprozesse fit für die Zukunft. Als eines der ersten Unternehmen Deutschlands setzt der traditionsreiche Familienbetrieb dabei auf das Angebot RISE with SAP. Denn das Fertigungsunternehmen will so schnell wie möglich von SAP S/4HANA profitieren.
Folgt man Darwins Theorie vom „Survival of the fittest”, ist die PFEIFER Holding GmbH & Co. KG einer der größten Überlebenskünstler der deutschen Wirtschaft. Immerhin gehört das 1579 gegründete Unternehmen zu den 15 ältesten Familienbetrieben der Bundesrepublik. In zwölf Generationen hat sich der Betrieb von der kleinen Seilerei zu einer internationalen Firmengruppe mit 1.700 Mitarbeitern und einem Umsatz von 450 Millionen Euro im Jahr entwickelt. Heute zählt PFEIFER in den Bereichen Seiltechnik, Seilbau, Bautechnik, Hebetechnik und Anschlag-/Zurrtechnik zu den Weltmarktführern.
Internationaler Wachstumskurs erfordert agile Prozesse
„Wir haben unseren Daumen kontinuierlich am Puls der Zeit und erfinden uns immer wieder neu“, sagt Carlos Carranza, Chief Information Officer (CIO) bei der PFEIFER Holding GmbH & Co. KG. Gerade in der schnelllebigen Gegenwart sei dies überlebenswichtig. Angesichts der fortschreitenden Internationalisierung sowie des breitgefächerten Produkt- und Serviceportfolios der Gruppe stehen deshalb Digitalisierung und Standardisierung bei PFEIFER ganz oben auf der Agenda. Ziel ist es, vom Auftragseingang bis zur Lieferung sämtliche Teilbereiche in einen durchgängigen End-to-End-Prozess zu integrieren – und so das Geschäft resilient und robust auszurichten.
Aktuell sind viele Abläufe des Fertigungsunternehmens noch unzureichend automatisiert. Beispielsweise vertreibt die Gruppe ihre Produkte aus den Bereichen Anschlagtechnik, Ladungssicherung und Hebetechnik primär über den knapp 600 Seiten Komplettkatalog. Bedeutet: Bestellungen werden von den Vertrieblern aufgenommen, manuell im System erfasst und anschließend an die Produktion übermittelt. Ein zeitaufwändiger Vorgang, der sich mit digitalen Werkzeugen deutlich beschleunigen lässt. „Wir gehen davon aus, dass wir allein im Angebots- und Auftragsmanagement dadurch den administrativen Aufwand um rund 20 Prozent reduzieren können“, sagt der IT-Chef. Zudem will das Unternehmen mithilfe smarter Produktmanagementwerkzeuge ca. 50 Prozent seines Artikelstamms intelligenter mit Variantenlogik abbilden. “Das funktioniert nur, wenn wir unsere heterogene Anwendungslandschaft so weit wie möglich standardisieren”, so Carranza.
RISE with SAP erleichtert die digitale Transformation
Deshalb entschied PFEIFER Anfang des Jahres, seine langjährig gewachsene ERP-Landschaft durch SAP S/4HANA Cloud abzulösen. Als einer der ersten Mittelständler Deutschlands setzt PFEIFER bei seinem Transformationsprojekt auf RISE with SAP. Das Business-Transformation-as-a-Service-Angebot bündelt zahlreiche Werkzeuge und Services, um die digitale Transformation bedarfsgerecht zu meistern: „Das RISE-Vertragsmodell bildet unsere Roadmap passgenau ab. So können wir das Projekt Schritt für Schritt vorantreiben. Das rechnet sich nicht nur kostenseitig. Wir können den Projektverlauf auch wesentlich flexibler gestalten, als dies bei einer On-premise-Lösung möglich wäre“, sagt PFEIFER-Projektleiter Torsten Winkler. Das dynamische RISE-Subscriptionsmodell kommt in Memmingen ebenfalls gut an. Denn darüber kann PFEIFER zusätzliche Nutzer nachbuchen und so die Anwenderzahl flexibel an den aktuellen Bedarf anpassen.
Generell fiel dem Traditionsunternehmen die Entscheidung für SAP S/4HANA leicht. Neben dem Reifegrad der Lösung überzeugten vor allem die robusten und erprobten Prozesse der SAP-Anwendungen. „Wir können Abteilungssilos aufbrechen, Prozesse ganzheitlich ausrichten und neue Anforderungen flexibel abbilden“, bringt Carranza den Mehrwert der intelligenten Business-Suite auf den Punkt. Sie soll beim Memminger Traditionsbetrieb künftig zudem das Fundament für die Smart Factory bilden – und so die Weichen für eine ganzheitliche und nahtlose Wertschöpfung stellen.
Darüber hinaus unterstützt das ERP-System auch den internationalen Wachstumskurs des Familienbetriebs. Neue Standorte können problemlos angebunden, geschäftliche Szenarien standortübergreifend gemanagt werden. Die Kunden profitieren ebenfalls vom Digitalisierungskurs des Traditionsbetriebs: Sie können benötigte Produkte künftig im PFEIFER-Webshop selbst konfigurieren und per Mausklick bestellen. Auch hierfür schafft SAP S/4HANA das Fundament.
ERP-Einführungsstrategie in Rekordzeit definiert
Die Suche nach einem geeigneten Implementierungspartner war ebenfalls schnell erledigt: „Der SAP-Partner All for One verfügt nicht nur über umfassende Produktkenntnisse, sondern kennt auch die Anforderungen mittelständischer Fertigungsbetriebe aus dem Effeff – und war deshalb unser Wunschpartner“, erzählt Torsten Winkler. Das Kalkül ging auf: Die Marschrichtung für die Modernisierung des Fertigungsunternehmens wurde in Rekordzeit definiert. „Zwischen der ersten Evaluierung und dem Projekt-Kickoff lagen gerade einmal acht Wochen, gut einen Monat später konnten wir bereits den ersten Prototyp des globalen Prozesstemplates vorstellen“, erklärt Winkler. Das hohe Tempo will das Projektteam auch bei der SAP S/4HANA-Einführung beibehalten. Bereits im September soll der zweite Integrationstest stattfinden, der Go-Live für den ersten Geschäftsbereich ist für Ende des Jahres geplant. „Ein ehrgeiziges Timing, das sich mit vereinten Kräften jedoch schaffen lässt“, ist IT-Chef Carranza überzeugt.
Die Geschäftsprozessbibliothek von All for One ist ein weiterer wichtiger Hebel für die erfolgreiche Transformation. Sie enthält über 600 vorkonfigurierte Geschäftsprozesse (Scope Items) auf Basis von SAP S/4HANA. Diese wurden mit dem Branchenwissen und Mittelstands-Know-how von All for One entwickelt und können problemlos angepasst werden. Der Vorteil: Die Systemlandschaft berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens, bleibt zugleich aber nah am Standard. Darüber hinaus beschleunigen die Scope Items die Implementierung, Kunden haben vom ersten Projekttag an ein lauffähiges System. So können die Anwender die Systematik sowie das Look & Feel der neuen Lösung kennenlernen und Berührungsängste abbauen. Ein wichtiger Aspekt: „Schließlich hängt der Projekterfolg nicht nur von innovativer Technik ab, sondern vor allem auch davon, ob und wie unsere Mitarbeiter mit den neuen Prozessen klarkommen“ weiß Carlos Carranza.
Change Management ist ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor
Der IT-Chef, der bei PFEIFER auch die Position des Chief Marketing Officers (CMO) innehat, legt deshalb großen Wert darauf, dass Belegschaft und Management von Anfang an mit an Bord sind: „Unsere gesamten Unternehmensprozesse kommen auf den Prüfstand. Entsprechend wichtig ist ein umfassendes Change Management.“ Das scheint in Memmingen auf fruchtbaren Boden zu fallen. Das Feedback der Key-User ist bislang durchweg positiv: Zwei Drittel von ihnen fühlten sich bereits nach dem ersten Integrationstest in der SAP-Welt gut aufgehoben. „Alle sind in Aufbruchsstimmung“, sagt Carranza. „Und fest davon überzeugt, dass wir mit Unterstützung von SAP und All for One den Sprung zum digitalen Unternehmen mit hohem Standardisierungslevel und innovativen, kundennahen Produkten zügig meistern werden.”