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Wie die mittelständische Konsumgüterindustrie Nachhaltigkeit und Digitalisierung verbindet

Alle Trends der Konsumgüterindustrie 2022

Female shopper with digital tablet in supermarket --- Image by © Zero Creatives/Corbis

Klimaschutz, Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden für mittelständische Konsumgüterhersteller immer mehr zu einem wichtigen Thema. Und es lässt sich perfekt mit dem digitalen Wandel unter einen Hut bringen.

Zu den Unternehmen im Mittelstand, die mich schon länger beeindrucken, gehört HiPP. Denn seit vielen Jahren hat der Babynahrungshersteller aus dem oberbayerischen Pfaffenhofen das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seiner Unternehmensphilosophie gestellt und lebt es Tag für Tag. Dazu gehören die Bio-Produktion und der schonende Umgang mit Ressourcen und Umwelt ebenso wie gesellschaftliche Verantwortung und ein soziales Miteinander.

Die gesamte Prozesskette im Blick haben

Das bayerische Familienunternehmen ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie mittelständische Konsumgüterhersteller mit ihrem Nachhaltigkeitsmanagement das ganze Unternehmen und die gesamte Prozesskette immer im Blick haben. Da das ERP-System von SAP bei HiPP schon seit vielen Jahren als strategische Lösung zur Organisation der betrieblichen Abläufe fest verankert ist, lässt sich dieser Ansatz auch über alle Produktionsstandorte hinweg realisieren und schließt auch die über 6.000 Vertragsbauern des Nahrungsmittelproduzenten mit ein.

Beeindruckend finde ich auch, dass sich der Öko-Pionier nicht auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern immer weiter vorangeht. Etwa mit der klimapositiven Produktion der Gläschen für den Babybrei. Das bedeutet, dass mehr Treibhausgase ausgeglichen werden, als die Produktion der Verpackung verursacht. „Klimaneutralität reicht nicht mehr aus, um die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“, ist der Mittelständler überzeugt. Deshalb strebt HiPP bis 2025 an, das gesamte Unternehmen über alle Produktbereiche und die gesamte Lieferkette hinweg klimapositiv aufzustellen.

Dazu soll der „Klimafußabdruck“ sämtlicher Produkte und Unternehmensbereiche ermittelt, so weit wie möglich reduziert und in der Bilanz durch Klimaschutzprojekte mehr als nur ausgeglichen werden. Bei seinem neuen Gläschen-Sortiment zeigt das Konsumgüterunternehmen bereits, wie das gehen kann: Vom Acker über die Erzeugung der Rohstoffe, die Herstellung der Gläschen und der Verpackungen bis hin zur Logistikkette und die Zentrallager des Handels wurden alle klimarelevanten CO2-Emissionen berechnet und Maßnahmen zur Reduzierung oder zum Ausgleich festgelegt.

Umfassendes SAP-Nachhaltigkeitsportfolio

Für mich zeigt das Beispiel von HiPP aber auch sehr gut, dass der Umwelt- und Klimaschutz kein reines politisches oder soziales Thema mehr ist. Sondern definitiv auch eines, das massive Auswirkungen auf das Wirtschaften von Unternehmen hat und bisweilen für den Mittelstand sogar existenziell werden kann. Denn wer in dieser Frage nicht zukunftsorientiert aufgestellt ist, steht als Konsumgüterhersteller vor mehreren Problemen.

Zuallererst sind da die Endverbraucher, die beim Einkauf zunehmend auf Klimaschutz und die Einhaltung von ökologischen Standards achten. Aber auch die Attraktivität als Arbeitgeber leidet und Investoren, die ihr Geld immer öfter anhand der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) anlegen, wird man ohne eine überzeugendes Nachhaltigkeitskonzept nicht gewinnen.

Wir als SAP wollen deshalb unseren Kunden im Mittelstand weiterhin ein guter Partner und Wegbegleiter auf dieser Reise in eine bessere Zukunft sein. So haben wir ein neues Nachhaltigkeitsportfolio vorgestellt, mit dem auch mittelständische Unternehmen aus der Konsumgüterbranche nachhaltige Geschäftspraktiken in ihren Unternehmen und entlang Ihrer gesamten Wertschöpfungskette vorantreiben können. Unser erklärtes Ziel ist es, damit den Klimaschutz messbar, Vielfalt und Inklusion sichtbar und ethische Verantwortung transparent zu machen.

Teil dieses Angebots ist beispielsweise die demnächst verfügbare Lösung „SAP Responsible Design and Production“, mit der Produktdesigner zum Beispiel die Wiederverwendbarkeit von Produkten oder ihrer Materialien systemisch nachhalten und somit die Einhaltung von Ökodesign-Regularien sicherstellen können. Zu unserem Portfolio gehört außerdem das „SAP Product Footprint Management“, mit dem sich die Nachhaltigkeit über den gesamten Produktlebenszyklus verfolgen und messen lässt und schnell Verbesserungspotenziale entdeckt werden können – über die gesamte Lieferkette hinweg.

Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfökonomie

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist unser neues „Sustainability Service Package“, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre betrieblichen Abläufe und Entscheidungsprozesse durch die stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte im Wertschöpfungsprozess umzugestalten. Auf unserem globalen Sustainability Summit Ende April 2021 haben wir diese und etliche andere Lösungen und Initiativen vorgestellt und diskutiert.

Ein besonderes Augenmerk richten wir auch auf die Unterstützung der Entwicklung zu einer Kreislaufwirtschaft, die im Gegensatz zur bisher üblichen Wegwerfökonomie das Ziel verfolgt, Ressourcen und Energie zu schonen, Abfall zu vermeiden und Materialkreisläufe zu schließen. Etwa indem Produkte – wie im Falle von Verpackungsmüll – nach Gebrauch einem Re- oder Upcycling zugeführt werden.

Big-Data-Analysen in einer volldigitalisierten Produktion können dabei helfen, frühzeitig Störfälle vorherzusagen und so Stillstände zu vermeiden. Das verhindert nicht nur teure Ausfälle und Ausschuss, sondern ermöglicht auch eine ressourcenschonende Produktion mit konstant hoher Qualität. Mit der zunehmenden Digitalisierung eröffnen sich hier völlig neue Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit.

Wie etwa auch mit unserem „Intelligenten Retouren Management“ für Online-Händler und Konsumgüterhersteller, dass die Verschwendung von wertvollen Ressourcen eindämmt. Beispielsweise dadurch, dass die Hersteller so schneller erfahren, welche Waren sich besonders gut verkaufen werden und welche nicht? Dadurch kann zum Beispiel die teure und auch aus ökologischen Gründen überflüssige Produktion von „Ladenhütern“ mit Hilfe der Analysen bereits zu einem frühen Zeitpunkt verhindert werden.

ERP-System mit Nachhaltigkeitszielen verbinden

Salih Dacaj ist Vertriebsleiter Mittelstand Konsumgüter bei SAP Deutschland.

Das wir mit solchen Angeboten im Mittelstand offene Türen einrennen, zeigt die Studie „nachhaltig.digital Monitor 2020“. Danach sehen 55 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen die Digitalisierung als Chance für mehr unternehmerische Nachhaltigkeit. „Diese Zugänge können jedoch nur genutzt werden, wenn die entscheidende Infrastruktur vorhanden ist – sie ist das Rückgrat jeder Digitalisierungsstrategie und Produktion im Industrie-4.0-Zeitalter“, heißt es in der Studie.

Und da sind wir beim Thema ERP-System. Der Name „Enterprise Resource Planning“ drückt ja bereits aus, dass damit sämtliche zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichst effizient im betrieblichen Wertschöpfungsprozess eingesetzt werden sollen. Als Herz eines Unternehmens sorgt es auch dafür, dass das Thema Nachhaltigkeit ein fester und integrativer Bestandteil aller betrieblichen Prozesse wird. So lassen sich die entsprechenden Ziele direkt mit den SAP-Daten verbinden, messen und auswerten.

Dabei geht es darum, dass Unternehmen ihre Wertschöpfungsketten so gestalten, dass Klima, Umwelt und Menschen nicht überstrapaziert und sichtbare Fortschritte bei der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft erzielt werden. Und das nützt uns allen und vor allem den nachfolgenden Generationen.

Weinar-Reihe: „SAP-IMPULSE für das digitale Konsumgüterunternehmen“

Sind Sie an diesem Thema interessiert? Dann besuchen Sie die Aufzeichnung der Auftaktveranstaltung unserer Webinar-Reihe „SAP-IMPULSE für das digitale Konsumgüterunternehmen“ mit dem Fokus Nachhaltigkeit. Dort berichtet u.a. Reinhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Reinigungsmittelhersteller Werner & Mertz („Frosch“, „Erdal“), über den Ansatz seines Unternehmens. Jetzt registrieren!

SAP News Podcast: Nachhaltigkeit – was bedeutet das für Unternehmen?

Mehr über unsere Lösungen auf diesem Gebiet erfahren Sie im SAP News Podcast. Bettina Zedlitz,  Senior Director bei SAP für das Portfolio im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz, zeigt im Gespräch mit Claus Kruesken auf, dass der Weg zu mehr Nachhaltigkeit alle Bereiche eines Unternehmens betrifft. Jetzt reinhören!


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