Bei Unternehmensabläufen fallen eine Menge wenig genutzter Daten an. In neuen Situationen versuchen Analysten, die Daten ihres Unternehmens auszuschöpfen und raffinierte Analyselösungen dazu zu erstellen. Dabei nutzen sie Werkzeuge, die zwischen den isolierten Daten im Unternehmen Verbindungen herstellen. Zudem werden immer mehr externe Daten genutzt.
Noch komplexer wird das Problem durch die Zusammenarbeit mit Partnernetzen und den zusätzlichen Datenaustausch mit Kunden oder Lieferanten. Durch dieses Datennetz können sie die eigenen Daten aufwerten und bessere Einblicke in Prozesse und Verhaltensweisen erzielen. Der Großteil der Daten wird durch robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) oder das Internet der Dinge (IoT) immer noch intern generiert. Durch Industrie 4.0 wurde das IoT verstärkt für die automatische Datenerfassung eingesetzt. Die so entstandenen großen Datenmengen mussten in Echtzeit strukturiert, analysiert und genutzt werden. Wenn dieses letzte Kriterium der Nutzung nicht erfüllt wird, gelten die verfügbaren Daten als verborgene Daten.
Mit neuen Herausforderungen werden Unternehmen und Analysten andere Datenmengen nutzen, wenn neue Fragen auftauchen. Stetiger Wandel bedingt kontinuierliche Prozessoptimierung und Datenexpansion. Daher müssen Unternehmen auch externe Daten auf der Basis der Zusammenarbeit mit ihrem Partnernetz und externer Datenquellen einbeziehen.
KI-Modelle werten riesige Datenmengen aus
Es werden Werkzeuge benötigt, um die Zusammenarbeit zu organisieren und um die Daten zu strukturieren und zu analysieren, um Informationen für Entscheidungen vorzubereiten. Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen helfen dabei, „die Nadel im Heuhaufen“ zu finden oder Entscheidungsmodelle präziser zu gestalten. Werden beispielsweise Erdbeobachtungsdaten genutzt, werden in hohem Maße KI und maschinelles Lernen eingesetzt. Woran liegt das? Satelliten erzeugen riesige Datenmengen. Um Einblicke zu gewinnen, können KI-Modelle erstellt werden.
Satelliten dienen der Welt als IoT-Sensoren. Sie erzeugen alle möglichen Daten, nicht nur die Satellitenbilder, an die wir als Erstes denken. Der Satellit ESA Sentinel-1 stellt beispielsweise Informationen zum Wetter und rund um die Uhr Radardaten bereit. Sentinel-2 liefert multispektrale, hochauflösende Bilder. Sentinel-6 ist mit einem Radar-Altimeter ausgerüstet. Sie helfen bei der Erfassung aktueller Situationen durch zum Beispiel Radar, Farbspektren und andere Datenpunkte, auf deren Basis Prognosen getroffen werden können.
Wenn Unternehmen den Nutzen von Erdbeobachtungsdaten entdecken, werden sie feststellen, dass viele ihrer Prozesse in naher Zukunft durch Satellitendaten optimiert werden können. Viele der derzeitigen Anwendungsfälle haben einen Bezug zum Klima oder zur Landwirtschaft, aber es zeichnet sich auch ein zunehmender Trend in der Logistik und Instandhaltung ab. Unternehmen optimieren beispielsweise die Logistik, indem sie die besten Routen anhand von Verkehrs- und Umweltbeschränkungen in Echtzeit bestimmen. Dies sind nur ein paar Beispiele. Es werden sich noch viel mehr Anwendungsfälle für Nachhaltigkeit ergeben.
Satelliten als IoT-Sensoren liefern Daten
Sehr oft werden neue Antworten anhand von Mustern aus der Vergangenheit ermittelt. Hier können Weltraumdaten durch die Beantwortung schwieriger Fragen mit historischen Daten ebenfalls weiterhelfen: Wie hat sich die Temperatur in den letzten fünf Jahren verändert? Wie hat sich die Bevölkerung einer Stadt anhand ihrer Ausbreitung und Gebäude verändert? Wie hat sich das Verkehrsaufkommen während der COVID-19-Pandemie verändert? Externe Daten können zu wertvollen Daten werden. Alles dreht sich dabei um die Frage, die es zu beantworten gilt. Je mehr Daten zugänglich sind, desto genauer können Prognosen getroffen werden. Außerdem benötigen wir die Daten, wenn wir unsere Fragen umformulieren oder unsere KI-Modelle verbessern.
Anregungen zur Nutzung dieser verborgenen Daten gibt es in diesem Erklärvideo von Vox Media im Auftrag von SAP und Intel.
Die intelligente Nutzung interner und externer Daten für optimale Entscheidungen wird für den künftigen Unternehmenserfolg entscheidend sein. Alles hängt von der zu stellenden Frage ab. Mit zunehmender Ressourcenknappheit, kürzeren Innovationszyklen und steigenden Anforderungen bei Kundenorientierung und Kosteneinsparungen müssen Unternehmen Daten anders nutzen und die Erkenntnisse hervorragend visualisieren, damit kluge, nachhaltige Entscheidungen getroffen werden können.
Weitere Informationen:
Wie findet man die verborgenen Daten in einem Unternehmen und im allgemeinen Partnernetz? Liegen Anwendungsfälle vor, bei denen Erdbeobachtungsdaten angewendet werden können? Die SAP Business Technology Platform schafft Abhilfe.
Torsten Welte ist Global Head und Vice President for Aerospace & Defense Industries bei SAP.