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Corona-Warn-App

Die deutsche Telekom und SAP wurden von der deutschen Bundesregierung mit der Entwicklung der Corona-Warn-App beauftragt. Bleiben Sie auf dem neusten Stand mit den folgenden Beiträgen:

Die Corona-Warn-App bietet gerade jetzt für die kalte Jahreszeit einen wirksamen Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Dies ist vor allem in den kälteren Monaten relevant, da das Gesundheitssystem stärker belastet ist. Lesen Sie hier mehr über Neuerungen in der App und erhalten Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Die SAP und die Deutsche Telekom entwickelten im Auftrag der deutschen Bundesregierung die Corona-Warn-App zur Rückverfolgung von Infektionsketten. Seitdem wurde die App fast 20 Millionen Mal heruntergeladen. Besonders berücksichtigt bei der Entwicklung der App wurden der vollständige Einblick in den Quelltext für die Öffentlichkeit, sowie Datenschutz- und Datensicherheit.

Mit Technologie durch die kalte Jahreszeit

Der Herbst ist da und vielerorts steigen die Zahlen der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 rasant an. In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Verbände aller Heilberufe sprechen sich Ärzte und Apotheker für die Nutzung der Corona-Warn-App aus.

Die Rückverfolgung von Infektionsketten ist ein entscheidender Teil der Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Pandemie. Neben der AHA-Formel (Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen) bietet die Nutzung der Corona-Warn-App ein wirksames Werkzeug zur Pandemiebekämpfung. Im Vergleich zum Sommer sind die Gesundheitseinrichtungen in den kälteren Monaten viel stärker belastet – gerade im Hinblick auf die alljährliche Grippewelle. Bundesinnenminister Jens Spahn warnte erst kürzlich davor, dass die Gesundheitssysteme überlastet werden könnten, sollte zu dem befürchteten Anstieg an COVID-19-Fällen eine schwere Grippewelle hinzukommen. Aus diesem Grund seien Grippeimpfungen dieses Jahr von besonderer Wichtigkeit.

Ein erfolgreiches Verlangsamen der Ausbreitung des COVID-19-Erregers erfordert weiterhin Eigenverantwortung, Solidarität und das Verantwortungsbewusstsein aller Bürger. Die Nutzung der Corona-Warn-App ist ein wichtiger Baustein der gesamten Maßnahmen zum Infektionsschutz.

So funktioniert die Corona-Warn-App.

Kann die Corona-Warn-App mittlerweile mit Lösungen anderer Länder interagieren?

Ja, in drei EU-Staaten werden sich Nutzer im Verlauf des Herbstes durch ihre nationale Tracing-App, anonym und länderübergreifend vor einer möglichen Infektion warnen lassen können. Bislang half die deutsche Corona-Warn-App nur dabei, Infektionsketten in der Bundesrepublik zu unterbrechen. Seit dem 17. Oktober werden Datenbestände der nationalen Kontaktverfolgungs-Apps über eine Schnittstelle für eine Staatengruppe bestehend aus Deutschland, Irland und Italien verbunden.

Wie wird Datenschutz und -sicherheit gewährleistet?

Datenschutz und -sicherheit werden in der EU unter den hohen Standards der Datenschutz-Grundverordnung geschützt. Dies wird erreicht, indem die nationalen Server ausschließlich mit der europäischen Schnittstelle kommunizieren und nicht untereinander. Sie fungiert als Vermittler zwischen den nationalen Servern. Des Weiteren pseudonymisiert die Schnittstelle alle Codes die übermittelt werden. Das bedeutet, dass sich die Corona-Warn-App nicht selbst mit der europäischen Schnittstelle verbinden kann und die Identität oder Standort eines Nutzers nicht erfassen kann.

Geschieht der EU-weite Datenaustausch automatisch?

Nein. Nutzer müssen hierzu ihre App aktualisieren und dem EU-weiten Datenaustausch explizit zustimmen.

Ist es egal welche europäische App Nutzer verwenden?

Es steht Nutzern frei zu entscheiden, welche der teilnehmenden Apps sie installieren. Es wird jedoch empfohlen, die App des Landes zu verwenden, indem Nutzer ihren Wohnsitz haben, da einige Staaten nur Testergebnisse als Nachweis akzeptieren, die innerhalb des jeweiligen Landes entstanden sind.

Können zwei Apps zur selben Zeit verwendet werden?

Nein. Das sogenannte Exposure Notification Framework, die Schnittstelle von Google und Apple auf welcher die Technologie der europäischen Warn-Apps basiert, erlaubt nur die Aktivierung einer einzigen Warn-App.

Warum bleibt die App trotz Kontakt zu Infizierten grün?

Zeigt die App einen grünen Risikostatus mit Risikobegegnung an, bedeutet dies, dass das Risiko einer Infektion als niedrig einschätzt wird. Die App informiert bei Berührung des grünen Feldes darüber, dass sich das betreffende Smartphone und das einer Person, die sich in der App innerhalb der letzten 14 Tage als infiziert gemeldet hat, nahegekommen sind. Dauer und Abstand dieser Begegnung waren lange und gering genug, dass die Geräte per Bluetooth pseudonymisiert verschlüsselte Codes ausgetauscht haben. Der Algorithmus, welcher der Risikobewertung zugrunde liegt, hat dabei ermittelt, dass Dauer und Abstand der entsprechenden Begegnung wahrscheinlich nicht ausreichend für eine Infektion waren. Die App zeigt in diesem Fall einen grünen Risikostatus mit der Mitteilung „niedriges Risiko“, an. Festgelegt wurden die Schwellenwerte vom Robert Koch-Institut (RKI). Für Nutzer besteht in diesem Fall kein besonderer Handlungsbedarf.

Bei auftretenden Symptomen trotz „niedrigem Risiko“  werden Nutzer gebeten wenn möglich weitere Kontakte zu vermeiden und Kontakt zu ihrem Hausarzt, dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117, oder dem Gesundheitsamt aufzunehmen.

Die App zeigt plötzlich mehrere Risikobegegnungen an. Bedeutet das, dass Kontakt zu mehreren infizierten Nutzern bestand?

Nicht notwendigerweise. Übermitteln Nutzer ihre Infektion, so werden ihre gesamten Codes der letzten 14 Tage als infiziert gemeldet. Bestand zu einem solchen Nutzer also mehrmaliger Kontakt, kann sich dies als mehrfache Risikobegegnung darstellen. Gleichzeitig ist es jedoch auch möglich, dass Kontakt zu verschiedenen infizierten Nutzern bestand. Die App ist aus Datenschutzgründen nicht in der Lage, zwischen verschiedenen infizierten Nutzern zu unterscheiden.

Die Zahl der Risikobegegnungen in der Statusanzeige hat sich innerhalb eines Tages geändert. Liegt hier ein Fehler vor?

Risikobegegnungen werden 14 Tage nach der Aufzeichnung gelöscht. Der Zeitpunkt der erstmaligen Anzeige kann daher von der tatsächlichen Begegnung abweichen. Es kann deshalb vorkommen, dass Nutzern Risikokontakte nur einmalig angezeigt werden, da diese bereits 14 Tage zurückliegen.

Die App zeigt einen roten Risikostatus an. Was nun?

Ermittelt die App ein erhöhtes Risiko für eine Infektion, ändert sich die Farbe des Risikostatus auf Rot. Nutzern wird empfohlen sich, wenn möglich, nach Hause zu begeben, Begegnungen zu reduzieren, auf auftretende Symptome zu achten und weitere Schritte mit dem Hausarzt, dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst, oder dem Gesundheitsamt abzustimmen. Nach 14 Tagen seit der letzten Risikobegegnung ändert sich die Farbe des Risikostatus in der App wieder auf Grün und zeigt ein niedriges Risiko an.

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